Heute, den 29. März 2014 haben wir uns noch mal um unseren zukünftigen Kamin gekümmert. Wir haben uns diesmal drei Ofen- und Kaminbauunternehmen aus Lübeck gesucht. Eigentlich wollten wir die heute alle abfahren. Aber wir hatten beim ersten Unternehmen so eine umfang- und aufschlussreiche Beratung bekommen, dass wir anschließend keine Lust mehr hatten, dasselbe noch mal zu hören.
Wir haben eigentlich daran gedacht, eine einfache Kaminkasette mit Magnesit- und Schamottsteinen zu ummauern. Das ist auch generell möglich. Aber diese Variante erfüllt scheinbar nicht so ganz unsere Bedürfnisse. Der Vorteil ist, dass der Bau eines gemauerten Kaminofens einfach und schnell geht. Der Nachteil. Das Rauchgasrohr muss direkt in den Schornstein geleitet werden. Dabei geht viel Energie verloren. Die Strahlungswärme der Kaminkasette heizt zwar die umliegenden Schamottsteine auf, die wiederum die Wärme speichern und langsam wieder abgeben. Aber… es geht noch effizienter!
Und zwar mit einem Grundofen. Ein Grundofen ist ein Ofen, bei dem das Feuer auf dem rostlosen Grund des Ofens liegt. Grundöfen sind festgemauerte Wärmespeicheröfen aus Kacheln, Lehm oder Ton. Gerade die Rauchgasführung ist fest gemauert und meterlang. Über einen Grundofen habe ich vorher schon viel gelesen und gehört. Einen attraktiven Grundofen gesehen, habe ich jedoch bisher noch nicht. Alle Grundöfen waren altmodisch gekachelt und hatten eine „klotzige“ Form. Auch bedingt durch eine möglichst ideale Rauchgasführung. Es geht aber auch anders. Ein Grundofen kann auch wie ein hochmoderner Kamin gebaut werden. Gestuft. Flach. In eine Wand integriert. Oder mit Ecktür. Selbst Schiebetüren sollen in naher Zukunft erhältlich sein. Das kam uns natürlich gelegen. 80% Wirkungsgrad anstatt 60% wie beim Kaminofen. Und dazu noch eine höhere Wärmespeicherfähigkeit aufgrund der größeren Speichermasse. Preislich ist der Bau eines Grundofens etwas teurer. Aber auch das ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Manche Unternehmen verlangen für einen Kaminofen mit 2 Tagen Bauzeit genauso viel, wie für einen großen Grundofen, der 6 Tage Bauzeit benötigt.
Jedenfalls konnten wir uns nun einen schönen Kamin aus den Katalogen aussuchen und diesen mit den vorteilhaften Funktionen eines Grundofens bauen lassen. Wir haben uns für das folgende Musterstück der Firma RUKA Ofenkeramik entschieden und es an unsere Gegebenheiten angepasst.
Die urspüngliche Idee, die erzeugte Wärme in zwei der oben liegenden Räume zu leiten, haben wir verworfen. Es sind hohe Mehrkosten, die wir nun als Fremdleistung teuer bezahlen müssten. Aber die Idee ist deshalb nicht gestorben. Der Ofenbauer hatte zwei Ideen. Die erste Idee war, eine einfache Öffnung in die Decke einzuarbeiten, wodurch die an der Decke gestaute Wärme nach oben geleitet werden kann. Diese Idee hatten wir bereits. Wir haben Sie jedoch verworfen. Weil nicht nur Wärme nach oben gelangt, sondern auch der Schall. Sogar in beide Richtungen.
Die zweite und bessere Idee war, eine verschließbare Öffnung zum Flur herzustellen. So kann beim Überheizen die Wohnzimmertür geschlossen bleiben, es gibt keine Schallschwierigkeiten und diese Lösung kostet gerade mal 24,95 € anstatt 2500 €.
Eine dritte Option, die Wärme besser auszunutzen, ist einen Wärmetauscher in den Ofen zu integrieren. Der kostet zwar viel Geld. Es kann aber das Heizungssystem im gesamten Haus unterstützt werden. Ein Pufferspeicher inkl. Solaranlage, welche wir später noch nachrüsten möchten, würde zusammen mit dem Wärmetauscher im Ofen die Gaskosten enorm senken. Die Nachteile sind natürlich die höheren Kosten und der Lärmpegel des eingebauten Lüfters. Ein leises Rauschen soll trotz Schalldämmung bei absoluter Stille wahrnehmbar sein. Es funktioniert im Prinzip genauso wie der wassergeführte Kamin. Nur das hier anscheinend trotz Stromausfall der Ofen weiterbetrieben werden kann. Das war uns ja, wie bereits erwähnt, sehr wichtig. Zu diesem Thema werden wir uns jedoch mit dem Ofenbauer noch mal abstimmen.
Auf dem folgenden Bild ist der Entwurf unseres Grundofens zu sehen. Den Entwurf habe ich mit TinkerCAD (https://tinkercad.com) angefertigt. Nun sind wir gespannt, was der Ofenbauer uns für einen Preis für den Bau nennt.
PS: Nachdem wir uns einige Angebote eingeholt haben, und der Preis für einen Grundofen mit 10-13T€ einfach zu hoch ist, haben wir uns für eine Alternative entschieden. Siehe: „Aus dem Grundofen wird nun ein Kaminofen“!
War dieser Beitrag eine hilfreiche Information für Dich?