Rentabilität von erneuerbaren Energien im Eigenheim

Ich möchte mit diesem Beitrag einmal meine Erfahrungen über die Rentabilität von  erneuerbaren Energien berichten.

Ich lese regelmäßig Magazine, Zeitschriften und Artikel zum Thema „Erneuerbare Energien“. In solchen Beiträgen werden fast ausschließlich die Vorteile von Solarpanel, Photovoltaikanlagen, Erdwärme, Einspeisung, usw. angepriesen. Nachteile und Gründe irgendetwas „abzuwägen“ gibt es anscheinend überhaupt nicht. Ein regelrechter Hype ist entstanden. Gesetze werden erlassen, die Hausbesitzer/-innen und Bauherren/-innen dazu zwingen, teure Anlagen installieren zu lassen.

In den meisten Beiträgen sehe ich immer sehr häufig, dass entweder Wahrheiten unterschlagen oder verschwiegen werden. Zum Beispiel das Thema Anschaffungskosten und die damit verbundene Rentabilität. Auch bei der Effektivität werden sehr oft falsche Angaben gemacht. Wenn es um das Einsparpotential geht, sind die Angaben oft ungenau und oberflächlich. Die meisten Artikel in Fachzeitschriften sind „werbefinanziert“ und somit nicht unabhängig. Hier lässt sich viel Geld verdienen. Für die Industrie und auch die Verleger der Zeitschriften, die daraus Werbeeinnahmen generieren.
Das sind Fakten und kein „schlecht reden“ erneuerbarer Technologien. Ich finde diese neuen Technologien und Möglichkeiten sehr gut und verfolge interessiert deren Entwicklung. Der Nutzen neuer Technologien ist meiner Ansicht nach auch sehr groß.

Nun zu den Zahlen…

Ausgangslage – Erdgastherme – 120 Liter Pufferspeicher

In Lübeck gelten folgende Preise (Stand 2017): Erdgas 0,07€/kWh (bzw. 0,89€/m³) + 115€ Grundpreis/Jahr, Strom 0,29€/kWh

Beispiel 1 – Erdgastherme + 2 Solarthermiemodule (4,56m²) + 300 Liter Brauchwasserspeicher

Beispiel 2 – Erdgastherme + 5 Solarthermiemodule (11,4m²) + 800 Liter Hygienespeicher (Wolf BSP-800)

Für diese Konfiguration habe ich sehr detaillierte Verbrauchsdaten über mehrere Jahre erhalten.

Beispiel 3 – Erdgastherme + 5 Solarthermiemodule (11,4m²) + 800 Liter Hygienespeicher (Wolf BSH-800) + Wassergeführter Kamin

Beispiel 4 – Erdwärme über Tiefenbohrung + 2 Solarthermiemodule (4,56m²) + Sole/Wasser Wärmepumpe (Viessmann Vitocal 343-G)

Gehen wir bei dieser üblichen Konfiguration bei der Amortisationszeitberechnung von einem Neubau (statt Gastherme) und nicht von einer Nachrüstung aus. Dadurch verringert sich die Amortisationszeit und es ist auch üblicher, gut gedämmte Neubauten mit einer solchen Variante auszurüsten.

Beispiel 5 – Sonnenhaus mit 10000 Liter Pufferspeicher

Fazit:

Zur Zeit werden sehr viele Erd- sowie Luftwärmepumpen verbaut, ohne dass sich Bauherren viele Gedanken über die Rentabilität dieser Heizanlage machen. Die Anschaffungskosten solcher Wärmepumpenanlagen inkl. Montage ist so enorm hoch, sodass die eintretende Ersparnis sehr weit nach hinten gedrängt wird. Eine Erdwärmeheizanlage inkl. Bohrungen und Montage ist ca. 3-5 Mal so teuer wie Gasbrennwertthermen inkl. Montage und Anschluss der Erdgasleitung. Der Unterschied bei den laufenden Kosten für diese beiden Systeme liegt zurzeit bei nicht mal 200€ pro Jahr. Selbst wenn man einen guten Preis für eine Wärmepumpenanlage bekommt, beträgt die Armortisationszeit immer noch mindestens drei Jahrzehnte. Bauherren, die diese Tatsache ignorieren geht es anscheinend nicht um Ersparnis oder Ökologie. Vielleicht werden hier Ängste bedient oder Bauherren haben einfach nicht die Ausdauer, sich mit dem Thema zu beschäftigen und überlassen das gern dem Verkäufer. Zum Teil sind auch wirtschaftliche Interessen der Unternehmen von Bedeutung, da der Bau von Wärmepumpen mit höheren Margen besetzt werden kann. Wem das Geld nicht so locker sitzt, der sollte sich mit dem Thema  auseinander setzen und rechnen rechnen rechnen … 🙂
Es wird sich sicher noch einiges verändern. Vielleicht auch dramatisch. Aber einen möglicherweise nicht eintretenden Fall in 15 Jahren abzusichern zu wollen, halte ich für unsinnig. Brennwerttherme, Heizkessel, Pelletkessel, usw. lassen sich schnell austauschen. Es ist nicht notwendig eine Heizung für morgen zu kaufen. Aus heutiger Sicht ist eine Gasbrennwerttherme die wirtschaftlichste Investition. Auch in die Gebäudehülle (Dämmung, 3-fach-Verglasung, …) zu investieren, lohnt sich mehr als einige erwarten mögen. Rüsten Sie das Haus so vor, dass andere Geräte einfach nachgerüstet werden können. Legen Sie ausreichend Leerrohre in Fundament, Wände und Dachstuhl. Sollten Sie über eine Solarthermieanlange oder einen wassergeführten Kamin nachdenken, investieren Sie in einen ausreichend großen Pufferspeicher optimalerweise mit Heizungsunterstützung. Denn die Heizkosten betragen ca. 80% des Gesamtenergiebedarfs. Wer wirklich halbwegs ökologisch bauen möchte, sollte ein Sonnenhaus oder einen Eisspeicher (isoCal oder Viessmann) in Erwägung ziehen. Viele regenrative Energiequellen werden vom Staat gefördert. Nehmen Sie diese in Anspruch, um die Amortisationszeit zu senken. Informationen hierzu erhalten Sie vom BAFA.

Falls Sie ebenfalls eine sehr detailierte Dokumentation Ihrer Verbrauchszahlen haben, würde ich mich sehr darüber freuen, um weitere Bespiele hinzufügen oder bestehende anzupassen. Schreiben Sie mir dazu über das Kontaktformular. Sie bekommen dann eine Antwort mit meiner E-Mail Adresse, über die Sie mir die Informationen zukommen lassen können.

Weitere Informationen zu verschiedenen Energiequellen finden Sie auf der folgenden Seite: Energie/Heizung – Womit möchten Sie Wasser erwärmen und Ihr Haus heizen?

Sehr interessante Informationen zum Thema finden Sie außerdem auf: https://www.kesselheld.de

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