Die Planung eines Kamins ist eigentlich keine große Sache. Der Schornstein inkl. aller Öffnungen und Anschlüsse wird von Team Massivhaus gebaut. Den Kaminofen gibt es als Aufstellvariante in 100 verschiedenen Designs fertig zu kaufen und der Anschluss würde vom Ofenbauer innerhalb weniger Stunden erledigt sein.
Aber nicht bei uns. 🙂 Ein einfacher Aufstell-Kamin sollte es nicht sein. Ein gemauerter Kamin auch nicht. Der Nachteil eines Kamins ist die mangelde Speicherfähigkeit der erzeugten Wärme. Es musste also mindestens ein Kaminofen sein. Auch hier war uns ein einfacher Aufstell-Kaminofen optisch nicht ansprechend genug, auch wenn er schön platzsparend ist. Ich wollte gerne einen gemauerten Kaminofen. Aber einen, der modern aussieht, also nicht zu viele Kacheln. Kacheln sehen zwar gut aus,würden aber nicht zu unserer Einrichtung passen.
Wir dachten bei unserem Kaminofen eher an so eine Variante (siehe Bild). Ein Holzfach, eine Eckkasette, 160cm hoch, eventuell noch eine Ofenbank und zum größten Teil verputzt. Das war so unsere erste Vorstellung.
Außerdem hatte ich schon seit Jahren die Idee, die im Wohnzimmer erzeugte warme Luft auch in die anderen Räume zu leiten. Weil es meistens im Wohnzimmer zu warm ist. Dann wird die Tür aufgerissen, es wird wieder zu kalt und dann wird nachgelegt. Und die anderen Räume werden währenddessen mit Gas beheizt. Das ist wirklich nicht sehr effektiv.
Um den eben genannten Nachteilen am effektivsten entgegenzuwirken, wäre ein wassergeführter Kaminofen (Kaminkassette) am sinnvollsten. Dieser kann so gut wie nicht überheizt werden. Dafür benötigt man aber einen Pufferspeicher, auf den wir (aus Kostengründen) erstmal verzichtet haben. Und man ist auf Strom angewiesen. Auch wenn die Pumpe stromsparend sein mag – das wollten wir nicht!
Nach jahrelangen Recherchen und Überlegungen erschien mir der Warmluftkaminofen für uns am sinnvollsten. Die im WZ erzeugte Wärme wird über isolierte und verkleidete Rohrleitungen nach oben in zwei Räume geleitet. Deswegen habe ich bei der Grundrissplanung darauf geachtet, dass der Schornstein bzw. der Platz für den Kaminofen zwischen zwei Aufenthaltsräumen im Obergeschoss liegt. In unserem Fall sind es das Schlafzimmer und ein Kinder- oder Arbeitszimmer. Das Prinzip ist recht simpel: Die kalte Luft von oben fällt in einen Schacht außerhalb der Isolierung nach unten. Dadurch entsteht oben ein leichter Unterdruck. Die abfallende kalte Luft wird über die Strahlungswärme der Kaminkassette erwärmt und steigt aufgrund physikalischer Gesetze als erwärmte Luft wieder nach oben. Dieser Kreislauf kann selbstverständlich über mechanische Klappen in jedem Raum einzeln gesteuert werden.
Der große Nachteil dieser Variante ist die aufwendige Planung und der relativ hohe Platzbedarf. Für die Planung haben wir uns professionelle Hilfe besorgt. Ein Kaminbauunternehmen aus Neumünster (http://kamin-sievers.de). Herr M. Hamann war erfreulicherweise sehr offen für diesen Vorschlag und hatte auch schon Erfahrungen mit dem Bau dieser Heizvariante. Wir erklärten und zeigten ihm unsere Pläne und er zeichnete uns ein paar Skizzen und schickte uns ein Angebot über 7500,- €. In diesem Angebot ist die Kaminkassette „Spartherm Varia 2LR-55h-GET“ und in jedem Fall das komplette Material enthalten.
Wie unser Kamin letztendlich aussehen wird, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Eine grobe Skizze habe ich bereits angefertigt (siehe Bild), um ungefähr einen Eindruck zu gewinnen, wieviel Platz ein Kaminofen in unserem Wohnzimmer einnehmen wird. Aber ich bin sicher, dass wir nach Baubeginn nochmal die Optik und die Größe unseres Kaminofens anpassen werden.
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