Uns wurde die Frage nach einer Umwälzpumpe gar nicht gestellt. Eine Umwälzpumpe oder Zirkulationspumpe war für den Bau unseres Hauses vom Bauunternehmen oder Heizungsmonteur schlichtweg nicht eingeplant. Ist eine Umwälzpumpe dann überhaupt notwendig?
Als erstes muss erwähnt werden. Umwälzpumpen sind Luxus! Man spart mit ihnen kein Geld. Im Gegenteil. Mit einer Umwälzpumpe sind die laufenden Kosten höher als ohne. Ökonomisch gesehen, ist eine Umwälzpumpe für den Endverbraucher ein Kostenfaktor. Ökologisch gesehen spart man Wasser bei Verwendung einer Umwälzpumpe. Verbraucht aber im Gegenzug mehr Gas und Strom. Es geht aber nicht immer ohne Umwälzpumpe. In einem großen Haus, mit langen Leistungswegen, ist es extrem nervig minutenlang das Wasser abzulassen, bis es warm wird. In unserer alten Wohnung in einem 3-stöckigen Mehrfamilienhaus, ließen wir genau 63 Sekunden das Wasser ab, bis es warm genug war, um damit duschen zu können. Nach ca. 20 Minuten war es wieder so kalt, dass der Vorgang wiederholt werden musste, wenn man es erneut warm haben wollte. Hier fehlte ein Zirkulationskreislauf, in dem das Wasser mithilfe einer Umwälzpumpe warm gehalten wird.
Die schematische Darstellung eines Wasserkreislaufs mit Zirkulationspumpe
Eine Umwälzpumpe verbraucht Energie. Durch die ständige Zirkulation des warmen Wassers, kühlt dieses in den Leitungen ab. Die Wärme des Wasser wird nach außen hin abgegeben und muss im Kessel wieder erneut erwärmt werden. Der Wärmeverlust soll selbstverständlich durch eine gute Isolierung möglichst gering gehalten werden, trotzdem ist er so hoch, dass die Kosten für die Erwärmung nicht unerheblich sind.
Was kostet denn nun der Betrieb einer Zirkulationspumpe?
Einbau des Kreislaufs (bei Neubau) | 600,00 EUR | |
Pumpe | 300,00 EUR | |
Strom | 50,00 EUR / Jahr | |
Gas | 250,00 EUR / Jahr | |
Gesamtjahresmehrkosten über 10 Jahre | 390,00 EUR |
(Die Werte sind durch Recherchen aus dem Internet sowie von Familienangehörigen und Freunden entstanden, Angaben ohne Gewähr)
Was bringt mir eine Zirkulationspumpe?
Wenn Sie sich für eine Zirkulationspumpe entscheiden, haben Sie SOFORT (spätestens ab der 2. Sekunde) an jeder Abnahmestelle warmes Wasser. Sie müssen beim Duschen oder Baden kein kaltes Wasser ablassen und haben beim Waschen von Obst, Gemüse oder Ihrer Hände sofort warmes Wasser zur Verfügung.
Entscheiden Sie sich gegen eine Zirkulationspumpe, müssen Sie das Wasser zwischen Kessel und Abnahmestelle erst aus der Leitung lassen, bevor Sie warmes Wasser zur Verfügung haben. Die Zeit, die dafür benötigt wird, ist abhängig vom Leitungsquerschnitt und der Leitungslänge. Den Leitungsquerschnitt bestimmt i.d.R. das Heizungsbauunternehmen, da hier die Regeln der Technik beachtet werden müssen, um einen Mindestwasserdruck gewährleisten zu können. Die Leitungslänge können Sie zum Teil selbst beeinflussen, da Sie beim Neubau eines Hauses die Lage der Nassräume (Bad, WC, Küche, …) selbst bestimmen können. Waschbecken, Dusche und Badewanne sollten sich so nah wie möglich am Wasserspeicher (HWR) befinden.
Hier sehen Sie unseren Grundriss mit den Abnahmestellen und die Zeit (rot gekennzeichnet), die unter vollem Wasserdruck aufgewendet werden muss, um heißes Wasser zu erhalten.
Für unser Empfinden sind 7-13 Sekunden OK. Außerdem rechtfertigt diese geringe Wartezeit 300,00 EUR Kostenersparnis. Wenn es jedoch über 15 Sekunden dauert, gerade bei den Duschen, wäre eine Zirkulationspumpe schon wieder eine Überlegung wert. Eine Zirkulationspumpe ist demnach eine persönliche Entscheidung. Gegenüber stehen Komfort und ca. 300,00 EUR im Jahr mehr im Portmonaie.
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